Lesezeit: 3 Minuten | von Gabriela Meyer | Februar 2021
Erfolgreich netzwerken: Gehen Sie freundschaftlich vor
Alles dreht sich heute um Kontakte und Empfehlungen. Viele Menschen verdanken ihren Erfolg, Jobs oder Aufträge ihren Beziehungen. Gute Arbeit spricht sich herum. Auch mir hilft mein Netzwerk immer wieder bei meiner Tätigkeit. Manchmal erhalte ich Anfragen wie diese: „Frau Meyer, meine Freundin war begeistert von Ihrem Vortrag und hat mir darüber berichtet. Sie hat mir Ihren Kontakt weitergeleitet. Gern würde ich wissen, ob Sie diesen Vortrag vielleicht auch in unserem Unternehmen halten könnten.“
Netzwerken ist beziehungsorientiertes Business. Vertrauen, Sympathie und wechselseitiger Relevanz sind die Grundlage.
Vor einigen Tagen habe ich eine mehrtägige Mitarbeiter-Schulung durchführen dürfen, weil der Geschäftsführer zunächst selbst eines meiner Seminare besucht hatte und so auf die Idee kam, seine führenden Mitarbeitenden ein Rhetorik- und Kommunikationsworkshop mit Coaching anzubieten. Nach dieser Schulung landete mein Kontakt wiederum bei der Ehefrau eines Teilnehmers, die sich dieses Thema auch für Ihr Team wünschte.
Natürlich braucht es Zeit, Vertrauen aufzubauen, deshalb überstürzen Sie nichts.
Eine kluge Netzwerkregel, die ich Ihnen ans Herz legen möchte, ist die 70-20-10-Regel von Mike Sansone. Der amerikanische Social-Media-Experte gewichtet die Zeit, die man in sein Netzwerk investieren sollte, folgendermaßen:
- Nutze 70 Prozent deiner Zeit, um anderen zu helfen.
- Nutze 20 Prozent deiner Zeit, um dich selbst zu präsentieren.
- Nutze 10 Prozent deiner Zeit, um andere um Hilfe zu bitten.
Die Regel macht deutlich, dass wir erst einmal viel geben und anderen helfen müssen, wollen wir Vertrauen aufbauen. Besonders introvertierte Menschen schätzen diese Strategie, da sie erkennen, dass es beim effektiven Netzwerken gar nicht so sehr darum geht, sich selbst anzupreisen. Sondern darum, Kontakte zu vermitteln, Jobangebote weiterzuleiten oder sonstigen Nutzen für andere zu stiften.
Win-Win! Erfolgreiches Netzwerken basiert auf Gegenseitigkeit.
Hat sich allmählich Vertrauen gebildet und gefestigt und haben die Netzwerkpartner ebenfalls Interesse entwickelt, lenken Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Kontakte auf das, was Sie ausmacht. Haben andere Sie erst einmal besser kennen- und als hilfreiches Gegenüber schätzen gelernt, dürfen Sie damit rechnen, dass sie sich ihrerseits für Sie engagieren. Im Idealfall haben Sie treue Wegbegleiter gewonnen, die Sie nun in beruflichen Dingen um Rat und konkrete Hilfe bitten können.
Ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen und zu erweitern braucht Zeit.
Wie machen Sie das? Signalisieren Sie echte Bereitschaft, sich auf Ihr Gegenüber einzulassen. Ohne den Gedanken an eine Gegenleistung. Gehen Sie es freundschaftlich an.
Gute Umgangsformen helfen Ihnen dabei, digitale und analoge Begegnungen so zu gestalten, dass sich für beide Seiten eine gewinnbringende und angenehme Beziehung entwickeln kann.
Weiterführende Informationen: Mehr über „Modern-Life-Netzwerken“ und empfehlenswerte Literatur zum Thema finden Sie in meinem Buch. Auf dem Portal Karriere.de werden die acht größten Networking-Mythen beschrieben. Sie wünschen sich eine persönliche Beratung zu dem Thema? Kein Problem, einfach hier einen Termin auswählen, buchen und Beratung per Videocall erhalten. Happy Networking!